Die Systemische Therapie verbindet einen lösungsorientierten Ansatz mit der Grundhaltung, dass Sie als „Kunde“ bzw. „Kundige(r)“ bereits grundsätzlich über die notwendigen Ressourcen und Kompetenzen zur Problembewältigung verfügen. Aufgabe des Therapeuten ist es, diese Ressourcen zu Tage zu fördern und sie zur Bearbeitung der aktuellen Anliegen zu nutzen.
Hierbei wird weniger nach möglicherweise weit zurückliegenden Ursachen eines Problems gesucht. Im Vordergrund steht vielmehr die Entwicklung neuer Kommunikations- und Interaktionsmuster bzw. alternativer Handlungsweisen. Wenn es hilfreich erscheint wird jedoch auch nach Leit- bzw. Leidsätzen oder problematischen Verhaltensmustern geforscht, die häufig bereits viel länger existieren als das aktuelle Problem (z.B. mit Hilfe von Genogrammarbeit oder dem Aufstellen aktueller oder vergangener Familienkonstellationen).
Unsere Überzeugungen sind das Ergebnis individueller Erfahrungen und Bewertungen. Demnach macht es insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich wenig Sinn, nach objektiven „Wahrheiten“ zu suchen oder sich darüber zu streiten. Aus systemisch-konstruktivistischer Weltsicht werden unterschiedliche Wahrnehmungen und Sichtweisen akzeptiert und als Erweiterung der eigenen Möglichkeiten betrachtet.
Die beteiligten Personen werden nicht isoliert von ihrer Umwelt, sondern als Teil eines sozialen Gefüges wahrgenommen, das als Ganzes Unterstützung bedarf. Wenn es sinnvoll erscheint können andere Personen (z.B. weitere Familienmitglieder) in den Therapieprozess einbezogen werden.